über mich - Meine Imkerei

Wie ich zu den Bienen kam ...

Geboren wurde ich am 31.01.1982 in der Stadt Burgstädt (Sachsen) und Aufgewachsen bin ich in einem kleinen idyllischem Dorf namens Pleißa in der Nähe von ehemals Karl-Marx-Stadt dem jetzigen Chemnitz.
Nach Aussage meiner Mutter wurde ich als Kleinkind im Kinderwagen von einer Biene gestochen, ob mir dies jedoch den Anstoß gegeben hat, das ich zur Imkerei kam, kann ich nicht mit Sicherheit sagen ;-)

Als ich mein erstes Bienenvolk bekam, war dies wie Geburtstag und Weihnachten zusammen an einem Tag, dies war im Jahr 1993. Wie heutzutage und damals schon erst recht nicht ein alltägliches Hobby für einen 11 jährigen Burschen.

Mein Dank für alles gilt an dieser Stelle meinem Lehrmeister, Imkermeister Martin Richter (damaliger Vorstand des Sächsischen Imkerbundes, mittlerweile Ehrenmitglied im Sächsischen Imkerbund sowie Ehrenimkermeister des DIB).

Interesse an einer kleinen DDR Geschichte, dann bitte HIER klicken.


Imkerei in der DDR mit Bienenwanderwägen (links). Der Bienenstand für über 30 Völker in L.-Oberfrohna, Kleingartenanlage Sommerlust (rechts).


Hier zwei alte Bilder, von denen die ich damals machte, von der Carnica-Belegstelle (Belegstation Elisabethstein, Erzgeb.)

1998 zog ich hier nach Burglengenfeld in Bayern um, aber kein Grund um aus der Imkerei auszusteigen oder gar aufzuhören, ganz im Gegenteil. Hier in Bayern, durch einen eher witzigen Zufall, kam ich in Kontakt zu einem in der Nachbarschaft ansässigem Imker, was mir den Weg zur hiesigen Imkerei schnell ebnete. Lieber Peter Hoffmann-Kuhnt , (evangelischer Pfarrer a.D.) es war wohl so vorbestimmt.


Meine Imkerei damals...

angefangen habe ich mit der Bienenhaltung im Bienenhaus mit der altbekannten "Normbeute 52" im Deutsch-Normalmaß über jahrzehntelanger Haltung und extensiven Zucht verschiedenster Carnica-Herkünfte in Zandermagazinen in Bienenhäusern, hin zu 12er Dadantbeuten und der Haltung und Zucht der Buckfastbiene im angepassten Brutraum in Freiaufstellung heute ...

 

„Stillstand ist Rückschritt“, dies gilt besonders im Hinblick auf das eigene Imkerwissen, denn als Imker muss man ein Leben lang lernen, um erfolgreich Imkern zu können.

 

Meine Imkerei, welche nun seit über 30 Jahren betrieben wird, befindet sich in Burglengenfeld im Landkreis Schwandorf.

Meine Bienenvölker stehen in 12er Holz-Dadantmagazinen an mehreren Standorten im Stadtgebiet Burglengenfeld sowie im weiteren Umland verteilt. Besonders wichtig ist mir bei der Standortwahl und der Aufstellung meiner Bienen, in Waldgebieten, an Blühflächen oder Feldern sowie an Naturschutzgebieten, die ökologische Nachhaltigkeit, besonders auch im Hinblick auf geschützte Wildbienenarten und deren Nahrungspflanzen. Die pflanzliche Artenvielfalt dieser ausgewählten Gebiete ermöglichen meinen Honigbienen hochwertigste Honig- und Bienenprodukte herzustellen.


Wenn hier Dich eine Biene sticht, so gehe fort und schimpfe nicht. bedenke, dass nur Du es bist, der störend hier im Wege ist.

Mir ist zudem der verantwortungsbewusste, schonende Umgang mit unserer Natur sehr wichtig. Natürlich sind Bienen frei fliegende Insekten in weitem Umkreis. Sie leben in der von uns Menschen gestalteten Umwelt. Der Imker kann ihren Flug nur sehr begrenzt beeinflussen. Entscheidend für die ökologische Qualität der Bienenprodukte ist daher die Betriebsweise des Imkers selbst.

Mein Ziel ist dabei die immer wiederkehrende gesunde Überwinterung und Auswinterung meiner Bienenvölker. Krankheiten, Weisellosigkeit, Wetter und Umwelteinflüsse können dem im Wege stehen. Allerdings habe ich als Imker durch meine gewählte Betriebsweise, also den Umgang mit den Bienen, einen erheblichen Einfluss darauf.
Das bedeutet zum einen, ich führe meine Bienenvölker ökologisch orientiert, d.h. wenn möglich ohne Einsatz von chemischen Behandlungsmitteln gegen den Bienenschädling die Varroamilbe, ich bin mittlerweile weg von pauschalisierten Behandlungen, hin zu bedarfsgerechten Behandlungen meiner Bienenvölker, was nicht zuletzt auch einen guten Schritt vorwärts in der Varroaresistenzzucht bedeutet. Zum anderen wird ein Teil Honig im Bienenvolk als Winterfutter belassen und im Spätsommer und Herbst mit der Winterfütterung mit speziellem Zucker für Honigbienen ergänzt.


"So wenig wie möglich, aber soviel wie nötig"

 

Nach diesem Motto praktiziere ich meine Völkerführung über das Jahr, d.h. in einem Bienenvolk befinden sich in der Hochsaison ca. 50.000 Bienen wodurch ich langsameres und bedächtiges Arbeiten in Kauf nehme, um möglichst keine Bienen zu quetschen. Falls es nötig wird, nehme ich gegen Ende der Saison meine Bienenvölker unter Verzicht auf Ertrag aus der Ernte, bevor sie Schaden nehmen sollten. Die sonst entstehende Einseitigkeit einer kurzfristigen Ertragsmaximierung würde eindeutig zu Lasten einer gesunden Vitalität des Bienenvolkes gehen.

 

 

 

Meine Bienen wohnen ausschließlich in Kästen aus Holz, was ökologisch ist und durch die Nichtbelastung von Umwelt und den Bienenprodukten sich zudem unbedenklich auf das Volkskleinklima auswirkt. Durch die regelmäßige Entnahme älterer Waben beugt man Erkrankungen der Bienen vor und sorgt für eine gute Vitalität und Krankheitsresitenz. Auch die Honigwaben werden bei meinen Völkern nie bebrütet wodurch man einen hochwertigen und exzellenten Honig ernten kann.


Durch das Zusetzen selbst gezüchteter junger Königinnen schaffe ich mir die Grundlage für vitale, gesunde, leistungsstarke und sanftmütige Völker für die nächste Saison und sorge somit für den Fortbestand meiner Imkerei. Bei der Nutztierzucht auf Lebensleistung muss auch bei der Honigbienenzucht auf die gesamte Lebensdauer einer Königin, die Lebensleistung eines Bienenvolkes, ausgewogene Ertragskurven über mehrere Perioden sowie ausgewogene Populationsstärken hin ausgelesen werden. An Stelle der Maximierung des Honigertrags des einzelnen Volkes steht bei mir die Optimierung des Ertrags der gesamten Imkerei im Vordergrund. So wird alles zu einem gesunden Ganzen zusammengefasst.

 

"Kurz gesagt: Qualität statt Quantität"

 

Die ökologische Imkerei ist eine konsequente Weiterentwicklung der Bienenkultur aus den modernen Erkenntnissen der Bienenbiologie. Sie legt besonderen Wert auf eine artgemäße Bienenhaltung und -zucht. Dadurch gewinnt die Imkerei insgesamt eine neue Perspektive. Dabei sind ökologische Imkerei und gute Honigerträge kein Widerspruch. Ganz im Gegenteil zeigen meine Erfahrungen, dass mit artgerechter Haltung und Zucht auch Honigerträge ohne Wanderung auf höchstem Niveau (100kg +, pro Volk) möglich sind.

 

Mittlerweile heute im Jahr 2024 nach über 30 Jahren mit Höhen und Tiefen in der Imkerei kann ich mit Sicherheit für mich sagen, die Biene und deren Umwelt ist so unterschiedlich Jahr für Jahr,

dass man niemals auslernt.

Das macht aber auch gerade für mich den Reiz der Imkerei aus.

Die Arbeit mit den Bienen macht mir riesig viel Spaß und ich möchte sie niemals missen!

 

Euer Ingo Schwieder